Christoph
Diplom-Ingenieur
Jörg
Bau-Ingenieur
Karl-Georg
Master of Arts
 
 
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WETTBEWERB – ANBAU PALAIS ADELMANN

 Gebäudevolumen
1.930  m³

BGF
384 m²


 

Durch die Möglichkeit das „Haus Fischer“ zurückzubauen ergab sich der Entwurfsansatz, das Palais Adelmann freizustellen und die Fassaden- und Gebäudestruktur Innen und Außen erlebbar zu machen.

Der Entwurf sieht ein vom Hauptvolumen des Palais Adelmann mit Glasfuge getrenntes und mit Galerien und Stege verbundenes Gebäude vor. In diesem werden die geforderten Funktionen, wie ergänzende Foyer-Flächen mit Garderobe und Aufzug, Behinderten-WC, Pausenflächen mit dazugehörigen Teeküchen in den Obergeschossen, sowie einem Tisch- und Stuhllager im 1. Obergeschoss und in einem teilunterkellerten Untergeschoss untergebracht.
Für den Verfasser war es die oberste Prämisse, so behutsam als möglich an die bestehende Bausubstanz  anzuschließen. Die zurückhaltende Fassade des Neubaus zur Obere Straße hin lässt die reiche Fassade des Palais zur Geltung kommen und ermöglicht über die wenigen Fenster eine Bespielbarkeit der Fassade z.B. für Filmnächte. 

Betritt nun der Besucher über den neuen Foyer-Eingang das Gebäude, so kann er über eine kurze Treppe oder den als Durchlader konzipierten Lift die Erdgeschoss-Ebene oder den Garten erreichen. Auf Rampen wurde wegen der erhöhten Unfallgefahr und großen Nutzflächenverluste bewusst verzichtet.  Über einen Verbindungsdurchbruch in die Sala Terrena kann das neue Foyer mit Behinderten-WC und Garderobe gemeinsam genutzt und die vorhandene Infrastruktur erhalten werden. 

Über Galerien im 1. und 2. Obergeschoss, die gleichzeitig als Erschließungsaltane als auch als Pausenbereich nutzbar sind, eröffnet sich dem Besucher sowohl der Blick in den Eingangsbereich, als auch in den Garten. 
Der Nutzer / Besucher kann über das Gobelinzimmer im 1.OG die Erschließungs- und Pausengalerie über die vorhandene Türe zur seitherigen Teeküche erreichen. Auf dieser Ebene ist mit beweglichen Wandelementen ein zentraler Stuhl- und Lagerraum abtrennbar, womit auch diese Ebene z.B. für Ausstellungen genutzt werden kann. 

Über den bis in das 2.OG führenden Aufzug, erhält der Besucher die Möglichkeit, barrierefrei in den Vortragssaal und in die weiteren Räumlichkeiten mit der Erschließungsaltane zu gelangen. Hier eröffnet sich dem Nutzer und Besucher die Möglichkeit, durch das öffnen der drei Fenster zu Türen ein flexibles Zusammenspiel zwischen Veranstaltungs-, Pausen- und Foyerflächen zu erreichen.
Im 1. und 2. OG wird die Teeküche jeweils dezentral im neuen Funktionsgebäude eingerichtet und kann somit über den Aufzug unabhängig von Veranstaltungen angedient werden, die Galerien dienen hierbei als Pausenflächen.
Für die Garderoben werden bewegliche Elemente vorgesehen, die je nach Veranstaltung in die jeweiligen Geschosse gebracht werden können. Mit einer intelligenten Aufzugssteuerung werden den Besuchern z.B. auch Geschosse gesperrt, oder explizit erreichbar gemacht.

Durch die großzügige Verglasung der Südseite mit Sonnenschutzgläsern auf leichter Stahlkonstruktion, bleibt dem Besucher auch vom Lese - Garten aus der interessante Blick auf die Südfassade erhalten. Umgekehrt wird damit dem Betrachter auch der Blick in den herrlichen Barockgarten ermöglicht. In der Wahl der Baustoffe Glas und Naturstein soll ein ansprechendes Wechselspiel zwischen Barock im Bestand und Modern und klar im Neubau geschaffen werden. 

Der in der Sala Terrena vorhandene Bodenbelag wird im neuen Foyer wieder aufgenommen und in der Farbigkeit angepasst mit adäquaten Baustoffen nach Außen sowohl in den Lesegarten als auch in den Zugangsbereich Obere Straße herausgezogen. Die Innenwände und Decken werden in einem zurückhaltend gebrochenen weiß vorgesehen, um nicht in Konkurrenz zum Bestand zu treten. Die mit sägerauen, hellen Sandsteinplatten verkleideten Außenfassaden sollen die Wertigkeit des Gesamtensembles unterstreichen.
Durch die Verwendung schwerer Baustoffe im Erdgeschoss und in den Obergeschossen ist ausreichend thermische Speichermasse vorhanden. Über eine intelligente Zu- und Abluftsteuerung mit der Möglichkeit der Nachtabkühlung in den Sommermonaten kann der Energieaufwand gering gehalten und gleichzeitig eine effiziente Brandentrauchung gewährleistet werden.

Die Randmöblierung des Lesegartens, die durch einzelne Grünzonen unterbrochen ist, überlässt dem Leser individuelle Rückzugsmöglichkeiten - bietet aber gleichzeitig weiteren Nutzern die Chance die Kernzone durch flexible Möblierungen vielfältig zu bespielen.
Eine Gittertüre ermöglicht dem Besucher des Lesegartens Einblicke in den Barockgarten

Ziel des Entwurfes war,  einen zurückhaltenden Kubus zu entwerfen, der respektvoll die denkmalgeschützten Fassaden des Palais zur Geltung kommen lässt, gleichzeitig aber dem Betrachter und Besucher die Möglichkeit/ Wahl lässt, das Palais Adelmann mit seinem Foyer und Garten und seinen Obergeschossen unabhängig, barrierefrei nutzbar und erlebbar zu machen.

Adresse
D-73479 Ellwangen

Bauherr
Stadt Ellwangen

Kategorie
Wettbewerb 2014

Visualisierung
Romer

Skizze

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