Gebäudevolumen
1.930 m³
BGF
384 m²
Durch die Möglichkeit das „Haus Fischer“
zurückzubauen ergab sich der Entwurfsansatz, das Palais Adelmann freizustellen
und die Fassaden- und Gebäudestruktur Innen und Außen erlebbar zu machen.
Der Entwurf
sieht ein vom Hauptvolumen des Palais Adelmann mit Glasfuge getrenntes und mit Galerien und Stege verbundenes Gebäude
vor. In diesem werden die geforderten Funktionen, wie ergänzende Foyer-Flächen
mit Garderobe und Aufzug, Behinderten-WC, Pausenflächen mit dazugehörigen
Teeküchen in den Obergeschossen, sowie einem Tisch- und Stuhllager im 1.
Obergeschoss und in einem teilunterkellerten Untergeschoss untergebracht.
Für
den Verfasser war es die oberste Prämisse, so behutsam als möglich an die
bestehende Bausubstanz anzuschließen.
Die zurückhaltende Fassade des Neubaus zur Obere Straße hin lässt die reiche
Fassade des Palais zur Geltung kommen und ermöglicht über die wenigen Fenster
eine Bespielbarkeit der Fassade z.B. für Filmnächte.
Betritt
nun der Besucher über den neuen
Foyer-Eingang das Gebäude, so kann er über eine kurze Treppe oder den als
Durchlader konzipierten Lift die Erdgeschoss-Ebene oder den Garten erreichen.
Auf Rampen wurde wegen der erhöhten Unfallgefahr und großen Nutzflächenverluste
bewusst verzichtet. Über einen
Verbindungsdurchbruch in die Sala Terrena kann das neue Foyer mit
Behinderten-WC und Garderobe gemeinsam genutzt und die vorhandene Infrastruktur
erhalten werden.
Über
Galerien im 1. und 2. Obergeschoss,
die gleichzeitig als Erschließungsaltane als auch als Pausenbereich nutzbar
sind, eröffnet sich dem Besucher sowohl der Blick in den Eingangsbereich, als
auch in den Garten.
Der
Nutzer / Besucher kann über das Gobelinzimmer im 1.OG die Erschließungs- und
Pausengalerie über die vorhandene Türe zur seitherigen Teeküche erreichen. Auf
dieser Ebene ist mit beweglichen Wandelementen ein zentraler Stuhl- und
Lagerraum abtrennbar, womit auch diese Ebene z.B. für Ausstellungen genutzt
werden kann.
Über
den bis in das 2.OG führenden Aufzug, erhält der Besucher die Möglichkeit, barrierefrei in den Vortragssaal und in
die weiteren Räumlichkeiten mit der Erschließungsaltane zu gelangen. Hier
eröffnet sich dem Nutzer und Besucher die Möglichkeit, durch das öffnen der
drei Fenster zu Türen ein flexibles Zusammenspiel zwischen Veranstaltungs-,
Pausen- und Foyerflächen zu erreichen.
Im
1. und 2. OG wird die Teeküche
jeweils dezentral im neuen Funktionsgebäude eingerichtet und kann somit über
den Aufzug unabhängig von Veranstaltungen angedient werden, die Galerien dienen
hierbei als Pausenflächen.
Für
die Garderoben werden bewegliche
Elemente vorgesehen, die je nach Veranstaltung in die jeweiligen Geschosse
gebracht werden können. Mit einer intelligenten Aufzugssteuerung werden den
Besuchern z.B. auch Geschosse gesperrt, oder explizit erreichbar gemacht.
Durch
die großzügige Verglasung der Südseite mit Sonnenschutzgläsern auf leichter
Stahlkonstruktion, bleibt dem Besucher auch vom Lese - Garten aus der
interessante Blick auf die Südfassade
erhalten. Umgekehrt wird damit dem Betrachter auch der Blick in den herrlichen Barockgarten ermöglicht. In der Wahl der
Baustoffe Glas und Naturstein soll ein ansprechendes Wechselspiel zwischen
Barock im Bestand und Modern und klar im Neubau geschaffen werden.
Der
in der Sala Terrena vorhandene Bodenbelag
wird im neuen Foyer wieder aufgenommen und in der Farbigkeit angepasst mit
adäquaten Baustoffen nach Außen sowohl in den Lesegarten als auch in den
Zugangsbereich Obere Straße herausgezogen. Die Innenwände und Decken werden in
einem zurückhaltend gebrochenen weiß vorgesehen, um nicht in Konkurrenz zum Bestand
zu treten. Die mit sägerauen, hellen Sandsteinplatten verkleideten
Außenfassaden sollen die Wertigkeit des Gesamtensembles
unterstreichen.
Durch
die Verwendung schwerer Baustoffe im Erdgeschoss und in den Obergeschossen ist
ausreichend thermische Speichermasse vorhanden. Über eine intelligente Zu- und
Abluftsteuerung mit der Möglichkeit der Nachtabkühlung in den Sommermonaten
kann der Energieaufwand gering
gehalten und gleichzeitig eine effiziente Brandentrauchung
gewährleistet werden.
Die Randmöblierung des Lesegartens, die
durch einzelne Grünzonen unterbrochen ist, überlässt dem Leser individuelle
Rückzugsmöglichkeiten - bietet aber gleichzeitig weiteren Nutzern die Chance
die Kernzone durch flexible Möblierungen vielfältig zu bespielen.
Eine
Gittertüre ermöglicht dem Besucher des Lesegartens Einblicke in den
Barockgarten
Ziel
des Entwurfes
war, einen zurückhaltenden Kubus zu
entwerfen, der respektvoll die denkmalgeschützten Fassaden des Palais zur
Geltung kommen lässt, gleichzeitig aber dem Betrachter und Besucher die
Möglichkeit/ Wahl lässt, das Palais Adelmann mit seinem Foyer und Garten und
seinen Obergeschossen unabhängig,
barrierefrei nutzbar und erlebbar zu machen.
Adresse
D-73479 Ellwangen
Bauherr
Stadt Ellwangen
Kategorie
Wettbewerb 2014
Visualisierung
Romer
Projekte der Romer Architekten, Ellwangen, Ostalbkreis: Innenausbau, Wohnungsbau, Industriebau, Verwaltungsbau, Denkmalpflege, Sanierung, Wettbewerbe, Studien.
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